Betriebseinheit Brünn bzw. Brno

Die Betriebseinheit Brünn wurde am 1. Dezember 2007 gegründet. Zur Zeit ihrer Entstehung wurden ihr sechs Verkehrsdienststellen untergeordnet, heutzutage sind es, einschließlich des um einen Teil der ehemaligen Betriebseinheit (BE) Olomouc (Olmütz) erweiterten Kreises, fünf. Die Sitze der Verkehrsdienststellen waren Brno-Maloměřice, Břeclav (Lundenburg), Havlíčkův Brod (Deutschbrod), Jihlava (Iglau), Veselí nad Moravou bzw. Wessely an der March (seit 1. März 2009 untergeordnet der Verkehrsdienststelle (VD) Otrokovice (Otrokowitz) und Znojmo bzw. Znaim (seit 1. März 2009 untergeordnet der VD Břeclav). Zum 1. März 2009 ist unter die BE Brünn auch der Kreis VD Otrokovice übergegangen, der früher unter die BE Olomouc hingehört hat. Es ist noch vor der Auflösung dieser Betriebseinheit geschehen. Die Betriebseinheit Brünn stellt den Verkehr zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf 1 495 km Strecken sicher, auf denen 165 Tarifpunkte liegen. Der Standort ihres Sitzes befindet sich an der Adresse Kulkova 1 614 00 Brünn (ČD-Schienenfahrzeugdepot-Gelände Brünn).

Angesichts ihrer strategischen Lage stellt die BE Brünn einen erheblichen Teil der internationalen ČD-Targo Transporte dar. Es befinden sich hier bedeutende Grenzübergänge, die Stationen Břeclav, Lanžhot (Landshut) und auch Znojmo. Die ersten zwei Übergänge werden durch Züge mit allen Kommoditäten genutzt, der letztgenannte Übergang wird hauptsächlich für Holztransporte ins in der Grenzstadt Retz liegende Sägewerk genutzt. Das Portfolio der im Rahmen der BE Brünn be- und entladenen Güter ist wirklich ziemlich breit. Das Unternehmen Českomoravský cement (Böhmisch-mährischer Zement) belädt die Güterwagen auf dem Anschlussgleis des Zementwerks in Mokrá, das in die Station Blažovice (Bläswitz) eingemündet ist. Nach Blažovice werden mit unseren Zügen Kohle, Schlacke und weitere Rohstoffe befördert. Unsere bedeutenden Kunden sind holzverarbeitende Firmen – Stora Enso in Ždírec nad Doubravou (Holz, Schnittholz, Hackschnitzel) und Kronospan in Jihlava (Holz, Hackschnitzel, Spanholzplatten, Klebstoffe).

Auch kombinierte Transporte stellen einen bedeutenden Anteil dar. Ein wichtiges Terminal der kombinierten Beförderung befindet sich in Lípa nad Dřevnicí in der Nähe von Zlín, das nächste Terminal, an dem die ČD Cargo vermögensbeteiligt ist, dann in Brünn. Das zweite genannte Terminal ist die Zielstation für geschlossene Züge mit Sattelaufliegern der Firma LKW Walter aus der Hafenstadt Rostock.

  • die Verladung für ein Jahr (inkl. Einreise am Grenzbahnhof): ca. 6,7 Mio. Tonnen Güter
  • die Ausladung für ein Jahr (inkl. Ausreise am Grenzbahnhof): ca. 8,7 Mio. Tonnen Güter

In den Stationen im Kreis der BE Brünn werden Kraftstoffe entladen (z.B. Střelice, Kojetice na Moravě, Šlapanov), dasselbe passiert mit Glasscherben (Kyjov) oder dem gefährlichen Weißphosphor in Containern aus Kasachstan (Břeclav). Beladen werden Holz, Eisenschrott, Getreidepflanzen, Malz und weitere Kommoditäten. Interessant ist die Beladung von feuerfesten Ziegeln in Velké Opatovice. Einen neuen und vom Potential her einen bedeutenden Kunden stellt die Zuckerfabrik in Hrušovany nad Jevišovkou (Grusbach) dar.

TOP Tarifpunkte laut Beladung (2015): Lanžhot Staatsgrenze, Břeclav Staatsgrenze, Ždírec nad Doubravou, Lípa nad Dřevnicí, Brno hlavní nádraží (Brünn Hbf), Blažovice, Modřice, Otrokovice, Znojmo Staatsgrenze, Jihlava.

TOP Tarifpunkte laut Entladung (2015): Lanžhot Staatsgrenze, Břeclav Staatsgrenze, Lípa nad Dřevnicí, Jihlava, Otrokovice, Blažovice, Ždírec nad Doubravou, Břeclav, Brno hlavní nádraží, Znojmo Staatsgrenze.

 

Drei Merkwürdigkeiten aus der BE Brünn

Břeclav – Brno: die älteste Dampfmaschinenbahnstrecke auf dem Gebiet Tschechiens

Der erste Dampfzug ist auf das Gebiet der heutigen Tschechischen Republik von Wien nach Břeclav gekommen. Passiert ist es am 6. Juni 1839. Einen Monat später, am 7. Juli 1839, wurde die anknüpfende Strecke der Nordbahn des Kaisers Ferdinand (KFNB) von Břeclav nach Brünn eröffnet. Diese ist bereits am ersten Betriebstag auch zum Schauplatz des ersten Eisenbahnunfalls in Tschechien geworden, als bei der Rückfahrt der Festzüge zurück nach Wien in der Station Vranovice ein Drittzug gegen das Ende des vor ihm haltenden Zugverbands geprallt ist. Nach der Fertigstellung der zentralen Strecke Namens Ferdinande nach Přerov (Prerau) und Břeclav ist aus der Strecke nach Brünn nur ein „bloßer“ Abzweig geworden. Die Wichtigkeit der Bahnstrecke auch für den Güterverkehr hat jedoch allmählich zugenommen. Deshalb wurde sie in der Hälfte der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts zur doppelspurigen Bahnstrecke ausgebaut und nach dem Zweiten Weltkrieg mit 25 kV Wechselstrom elektrifiziert. Heutzutage handelt es sich um eine der zentralen Strecken für den Güterverkehr und sie wird täglich von ca. zwanzig ČD Cargo Zügen befahren.

 

Erdöltransporte aus dem „mährischen Kuwait“

Das tschechisch-slowakische Grenzgebiet ist durch die Förderung von hochwertigem Erdöl und -gas bekannt. Beide Kommoditäten werden hier bereits seit mehr als hundert Jahren gefördert, als die Gewinnungsarbeiten losgegangen sind. Eine der bedeutendsten in diesem Gebiet Erdöl und Erdgas fördernden Gesellschaften ist MND a.s. (vor 89 sowie heute bedeutet diese Abkürzung Mährische Erdölgruben). Jährlich werden in Südmähren ca. 150 tausend Tonnen Erdöl gefördert, das wegen seinem niedrigen Schwefelgehalt sehr hochwertig ist. Trotz des Rückgangs der Beförderungsintensität infolge des Anschlusses an die Erdölfernleitung Freundschaft gehört die Gesellschaft MND zu bedeutenden Kunden der ČD Cargo, der jährlich ca. 1.000 Güterwagen mit Erdöl belädt. Die Beladung erfolgt in mehreren Stationen, z.B. in Lužice, Nemotice oder Zdounky.

 

Radioaktive Züge aus dem Hochland (Vysočina)

Rožná (Rosna) in der Böhmisch-Mährischen Höhe ist die letzte Lokalität nicht nur in der Tschechischen Republik, sondern auch in der Europäischen Union, wo Uranerz unter Tage gefördert wird. Von der chemischen Aufbereitungsanlage in Dolní Rožínka (Unter Rosinka) werden durch die ČD Cargo mehrere Male im Jahr Transporte des Urankonzentrats zur weiteren Verarbeitung nach Russland oder Kanada abgewickelt Die experimentale Förderung in Rožná wurde bereits im Jahre 1957 in Angriff genommen. Mit dem ausgetrockneten Konzentrat (gelber Kuchen) werden korrosionsschützend behandelte Fässer beladen und diese dann in herkömmlich gebaute Container gesteckt, in denen sie zum Endkunden befördert werden. Die Produktion der chemischen Aufbereitungsanlage in Dolní Rožínka wird im Laufe deren Bestehens aus einer Menge von 14 tausend Tonnen Urankonzentrat ausgegangen und für dessen Produktion waren 16 Mio. Tonnen Erz erforderlich Die chemische Aufbereitungsanlage verfügt über ihr eigenes Anschlussgleis, das zwischen den Stationen Rožná und Bystřice nad Pernštejnemin (Bistritz ob Pernstein) in die weite Strecke eingemündet ist.


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