Die Gesellschaft ČD Cargo, die bereits 12 eigene Lokomotiven Vectron in ihrem Fuhrpark betreibt und vorerst weitere vermietet, bestellte bei der Firma Siemens Mobility zwei Wechselstrom-Elektrolokomotiven vom Typ Vectron AC mit Diesel Power Modul (DPM). Dies ist nun die erste Bestellung von Lokomotiven, die entweder in der Einspeisung aus der elektrischen Bahnlinie 15 kV oder 25 kV (abhängige elektrische Traktion, Nenntraktionsleistung 6 400 kW) oder im sogenannten Last Mile-Modus betrieben werden können. Der Modus Last Mile ist für den letzten Abschnitt ohne Traktionsleitung. Dafür sind die Lokomotiven Vectron AC mit einem Diesel Power Modul (DPM) ausgestattet. Es besteht aus einer dieselelektrischen Einheit, die sich zusammen mit Zubehör und einem Kraftstofftank in der Lokomotive befindet und in der Lage ist, die Fahr- und Hilfsantriebe der Lokomotive (selbständige dieselelektrische Traktion, Verbrennungsmotorleistung 180 kW) mit Strom zu versorgen.

„In unserer Niederlassung in Österreich setzen wir derzeit drei geleaste Lokomotiven mit Last-Mile-Dieseltechnologie ein. Die sehr positiven Erfahrungen mit dieser Technologie, die den Einsatz einer weiteren Rangierlok beim Betrieb der letzten Meile, meist dem Gleisnetz unserer Kunden, überflüssig macht, haben uns in der Kaufentscheidung bestätigt. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Siemens Vectron-Lokomotiven an der Spitze unserer Züge, deshalb freuen wir uns, dass unser Fuhrpark um zwei weitere Maschinen erweitert wird, jetzt auch mit der DPM-Technologie“, sagt Tomáš Tóth, Vorstandsvorsitzender der ČD Cargo und fügt bei: „ Der Kauf neuer interoperabler Lokomotiven ist Teil unseres langfristigen Konzepts zur Erneuerung und Nachhaltigkeit des Fuhrparks, innerhalb dessen wir unter anderem jedes Jahr mindestens 10 neue Lokomotiven ähnlicher Parameter anschaffen. Vectron AC mit DPM bringt die Interoperabilität dieses Lokomotivtyps und natürlich unserer gesamten Lokomotivflotte ein Stück weiter.“

„Vectron AC mit Diesel Power Modul (DPM) ist eine großartige Investition in die Zukunft des nachhaltigen Eisenbahngüterverkehrs. Damit können Sie kurze, nicht elektrifizierte Abschnitte am Anfang oder am Ende einer Güterzugfahrt schnell und kostengünstig überwinden. Dadurch kann eine einzige Elektrolokomotive einen Güterzug über die gesamte Länge transportieren, ohne dass weitere Lokrangierlokomotiven eingesetzt werden müssen“, sagt Roman Kokšal, Generaldirektor von Siemens Mobility Tschechien.

Weiter ergänzt er: „Der Betrieb dieser Lokomotiven steigert die Attraktivität und Wirtschaftlichkeit des Eisenbahngüterverkehrs. Damit sind sie ein wirksames Instrument, um das Ziel der Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die elektrische Schiene zu erreichen. Auf diese Weise tragen sie zu einer deutlichen Reduzierung des Energieverbrauchs sowie der Kohlendioxid- und Schadstoffemissionen bei.“ Ergänzen wir noch, dass der Vectron AC mit DPM mit der europäischen Zugsicherungsanlage ETCS Level 2 Baseline 3 ausgestattet ist, inklusive bereits erteilter Zulassungen für beide ETCS-Streckentypen der Bahnverwaltung und für andere ETCS-Strecken in Europa. Auch die nationalen Zugsicherungseinrichtungen PZB, LZB und Mirel sind installiert. Die Lokomotive verfügt über bereits erteilte Zulassungen für den Betrieb in Tschechien, der Slowakei, Deutschland, Österreich und Ungarn.